TEACHING, tbc
Teaching As An Artistic Practice
The process of teaching is based on different levels of knowledge generated through the interaction and the practical exchange of practical artistic practise and new ways of experiencing it.
Das Lehren künstlerischer Fächer ist ein künstlerischer Prozess und nur als solcher interessiert es mich. Die Idee ist alt und neu zugleich, sie versteht sich inbesondere als Teil einer intersektionalen Arbeit, die im 21. Jahrhundert den Wissens-, Bildungs-, Raumbegriff mitdenkt und verknüpft. Es gibt nicht so viele Grenzen zwischen Kunst und Lehren.....[1] In diesem Sinne ist das Lehren Künstlerischer Fächer ein performativer, gestaltender Akt, eine Aktion, eine Verknüpfung prozesshafter und materialbezogener Gedanken. Eine Anwendung und Umsetzung von künstlerischem Wissen, als Prozess eines Wissensbegriffs, der das sinnenhafte, das emotionale, das körperliche Wissen in der Aktion verwendet, sich verbündet, in Beziehung tritt und neu ausprobiert ist ein künstlerischer Akt. Lehren als künstlerische Praxis ist offen und dialogisch und versteht den Vorgang als Produkt. Künstlerische Praktiken sind Handlungen, die in der Ausführung einer künstlerischen Idee realisiert werden, umgesetzt, angewandt, realisiert.
Das Lehren als künstlerischer Prozess ist als performativer Akt der Anwendung und Verwendung künstlerischer Arbeitsformen, Materialien, der Weitergabe der Idee überhaupt in eine ästhetische Aktivität zu gelangen. Im Lehren, im Kontext einer sozialen Idee des Versuchs das Wissen über die Welt zu erweitern hin zu einem Wissen der Wahrnehmung, der Materialitäten, der Umgebungen, Atmosphären, Perspektiven, Blickwinkel und Hörweisen, der Eigenheiten von sich und anderen, der Differenzen, der Wertschätzung, der Aufgabe einer funktionalistischen Be- und Verwertung, um nur einige Aspekte zu nenne.
Künstlerische Arbeit ist für mich dann interessant, wenn sie einen Prozess, eine Handlung, ein Wissen, eine Körperlichkeit beinhaltet. Objekte oder reine Materialauseinandersetzungen, die nicht den Raum und Relationalitäten mitdenken scheinen mir sich für den Markt und ein kapitalistisches Verwertung gut zu eigenen, haben ihre Funktionalität dann aber in der Dekoration, d.h. einer Gestaltung auf einen Zweck hin, der außerhalb der Beziehungen und Verbindungen liegt. Das ist schön und erfreulich, beinhaltet ein privates, genieästhetisches Wissen, das nur durch eine Stilisierung und Überhöhung der Künstler:innenpersönlichkeit liegt, die in ihrer Singularität und auch Subjektbezogenheit ihre Macht zugeschrieben bekommt.
Das, was ich in der Lehre zeigen, anwende, erkläre, weitergebe und sichtbar mache, sind essentielle Elemente eines Denkens und Handelns, die zu Praktiken führen können oder als solche beschreibbar werden und zwar von mir und aber insbesondere auch von anderen. Lehren als künstlerische Praxis ist interessant, wenn es funktioniert oder wenn es scheitert, immer besser. Lehren als künstlerische Praxis beinhaltet choreographische und dramaturgische Elemente, Sprachlichkeit, den Einsatz des Körpers und der Repräsentation im Raum und in Bewegung. Der Stimme kommt eine ganz wichtige Stellung zu, dem Klang und der Rhythmisierung des Gesagten, des Getanen. Die Abfolge und die Abläufe sind wichtig, ebenso wie die Verkörperung, der Umgang mit dem Aufbau und der Realität eines Vertrauens und einer Auseinandersetzung mit Nähe und der eigenen Geschichte, der Konfrontation der Angst und der Verbindung durch das, was sich erzählen, darstellen, kommunizieren, gemeinsam tun lässt, ansehbar wird, hörbar, wiederaufnahmbar und sich selbst zur Weitergaben anbietet. Hierbei spielt in meiner Arbeit das diskursive, d.h. die Auseinandersetzung vor dem Hintergrund eines Titels oder einer Überschrift dar, die kontextualisierbar, anschließbar und in ihrer Struktur und ihrem Verhältnis zu Macht und Ohnmacht hat.
Der Versuch in Kontakt und in eine Auseinandersetzung über Kunst und künsterlisches, ästhetisches Handeln zu gehen ist, wenn es keinen Rahmen, keine intrinsische Motivation, Institution oder Idee gibt, die vorab einen Raum eröffnet, wird dieser Auftakt, der Beginn einer der wichtigsten Elemente in der künstlerischen Praxis als Lehre.
Künstlerische Prozess und die Beschreibung künstlerischer Arbeiten bestehen in einer Betrachtung von Abläufen, von Verwendungen und Möglichkeiten. An dieser Stelle liegt eine Besinnung, eine Verknüpfung und auch eine Aufhebung der rassistischen Idee einer modernen Kunst (der weißen, westlichen Welt, ca. 10% der Menschheit mit 90% der Macht und des Einflusses) und eines traditionellen Handwerks (der nicht-weißen, nicht-westlichen Welt, ca. 90% der Menschheit, mit 10% Einfluss), da sie nicht vom Produkt oder Objekt ausgehend auf die Kunst schaut, sondern vom künstlerischen Handlungsfeld. Lehren ist neben Text-Sound-Performances, Poesie und digitalen und Videoarbeiten eines meiner künstlerischen Handlungsfelder. Es ist eine künstlerische Praxis, da ich im Rahmen einer Herstellung von Relationen und Verbindungen zwischen Menschen, Ideen, Materialien und Handlungsweisen. Es handelt sich um das Lehren von Kunst und künstlerisch-ästhetischen Prozessen und ist genau aus diesem Grund selbst eine Zeigen der Kunst mit den Mitteln der Kunst, z.B. performativ-körperlich, textuell-klanglich, ideel-kognitiv, materiell-haptisch-sensuell etc. Die Lehre funktioniert als vielschichtiger Prozess, in dem Körper im Raum/Räumen mit anderen Körpern an einer Schnittstelle interagieren. In dem Moment, in dem insbesondere inaugurierend und als Kontaktfläche agiert wird, geht es nicht darum bestimmte konkrete Arbeitsweisen zu vermitteln, sondern eine Begründung und einen Hintergrund zu liefern.
[1] When There Are No Borders Between Art and Teaching, ed. By Patricia Vásquez Gómez with José Miguel González Casanova and Harrell Fletcher, Portland, o.J.
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